Prof. Dr. Marijana Kresić Vukosav lehrt und forscht am Institut für Linguistik der Universität Zadar
Kresić Vukosav, Marijana/Krasicki, Arkadiusz (2025): Stvaralačka moć riječi [The Creative Power of the Word]. Zadar: Sveučilište u Zadru. URL: shop-en.unizd.hr/detalji_proizvoda.facacbd702b24b4097fb215194d29e4d.stvaralacka-moc-rijeci.aspx
Abstract
Die menschliche Sprache besitzt zweifellos schöpferische Macht, doch häufig scheint es, dass die Reichweite und Wirkung dieser Macht in wissenschaftlichen Diskussionen innerhalb der Geisteswissenschaften nicht angemessen reflektiert werden. Dies stellt ein Problem dar, das bisher weitgehend unbeachtet in der wissenschaftlichen Literatur geblieben ist und auf das dieses Buch hinweist. Ziel der Studie ist es, einen klaren Blick auf die Frage der Schaffung sprachlicher und außersprachlicher Realität zu bieten. Zunächst wird erläutert, inwieweit wir überhaupt in der Lage sind, die Wirklichkeit mit Hilfe wissenschaftlicher Methoden zu erkennen. Danach werden die Methoden, Möglichkeiten und Grenzen der Schöpfung durch Sprache auf verschiedenen Ebenen der Sprachbeschreibung und auf der Basis ausgewählter Sprachtheorien untersucht. Es folgt eine Analyse der schöpferischen Macht des Wortes aus biblischer Perspektive, mit dem Ziel, die Merkmale menschlicher und göttlicher Schöpfung näher zu bestimmen. Durch die Untersuchung zweier biblischer Beschreibungen (Gen 1-2) wird die schöpferische Macht des göttlichen Wortes dargelegt: Gott erschafft den Menschen und tritt mit ihm in vollständige Kommunikation. Die Schöpfungskraft des Menschen wird durch Gottes Gebot angestoßen, aber auch durch den Ruf zur Zusammenarbeit. Das Ergebnis der philologisch-linguistischen und theologischen Analysen in diesem Buch ist eine Beschreibung der menschlichen Identität als a) Sprecheridentität, wobei der Mensch durch Sprache bestimmte Aspekte der Realität mitgestalten kann, und b) als göttliches Geschöpf, dem Sprache als Mittel an die Hand gegeben wurde, um in der Welt zu handeln. Die Ziele und schöpferischen Möglichkeiten des Menschen erweisen sich jedoch als begrenzt, da der Bund, den Gott mit ihm geschlossen hat, durch die Sünde gebrochen wurde.
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